oder soll ich ihn, wie es ein Ausstellungsbesucher einmal formuliert hat: „Das Paradies“ nennen? Ja, er ist zu einem, eben meinem kleinen Paradies geworden. Wird bewundert, gelobt, und es gibt keinen Strauch, keinen Rhododendron, keine Azalee, keinen Buchs, keine Hortensie, keinen Lavendel, keinen Salbei und wie alle Blumen in den Beeten auch heißen, die nicht von mir gepflanzt, mit Steinen geschützt, gewässert und gepflegt worden wären. Seit nunmehr 20 Jahren ist der Garten in jedem Jahr neu verwandelt; immer wieder habe ich neue Wege angelegt und gelernt dass z.B. Salbei nicht nur eine gute Unterpflanzung für die meisten mediterranen Gewächse darstellt, sondern sich auch wunderbar in viele würzige, gesunde Beilagen einfügen lässt, ein frischer, gesunder Tee ergibt sich außerdem, wenn die frischen Salbeiblätter aufgebrüht werden. Pfefferminzblätter, in kaltes Wasser gegeben erfrischen im Sommer; das Wasser bekommt einen ganz zarten Pfefferminzton. „Learning by doing“: alle diese und noch viele, viele andere „Weisheiten“ konnte ich nur in meinem Garten sammeln.
Mit dieser Blütenpracht schmückt sich der Giardino d’ARTE/Künstlergarten im Frühling:
Die folgenden drei Fotos wurden von
Ralf Dollmann (1. Aufnahmeleiter des ZDF) im Juni 2015 aufgenommen:
So blüht der Garten im Sommer:
Ohne sonstiges „Zugießen“ wunderschön blaue Hortensien durch die saure Erde:
Auch ein Nussbaum, den ein Eichhörnchen auf das Grab meines Vaters gepflanzt hat, wächst jetzt im „kleinen Paradies“ weiter. Denn nach Italien zu fahren, war immer noch einmal sein Wunsch. So ist es denn eben jetzt der Nussbaum und so ein klein wenig er selbst, weil er in meinen Gedanken sofort da ist, wenn ich den Baum sehe.
Und so höre ich denn oft, wenn ich im Garten bin, von oben die Rufe: „Oh, welch wunderbares Anwesen“, „Signora, complimenti, che bello.“ „ La Villa Taranto al Trarego.“
Und wenn ich denn meine Freunde, die mit mir im Haus wohnen frage, ob sie es nicht stört, wenn doch so oft auch fotografiert wird, dann bekomme ich z.B. von Sascha die Antwort: „ Weißt du, wir denken dann, wir dürfen hier wohnen, aber ihr dürft nur mal schauen.
Und so sehe ich die Adler über der Wiese kreisen, die Amseln ihre Lieder singen, die Bienen summen und halbstündig den Glockenschlag der Kirche, deren Lied nur nachts verstummt. Und weiß, ja so etwas gibt es eben sonst nur im Paradies.
Auch wenn der Klöppel der Glocke, der sich eines Tages um 12.00 Uhr aus der Glocke selbständig machte, mich nur deshalb beim Unkrautjäten nicht traf, weil ich mich 1 min. zuvor entschloss, doch jetzt zum Haus zurückzugehen, war das vielleicht auch eine Aufforderung eines Engels, der eben gerade in der Nähe war. Auch wenn mich 13 Wespen stachen, weil ich sie dummerweise in ihrem Nest störte, in das ich griff. Auch wenn ich eine Schlange im Rindenmulchsack aufstöberte, die sich natürlich mit einem kleinen Biss wehrte, so weiß ich doch jetzt, dass Vipern am Lago so klein sind, dass sie keinen Menschen töten können. Auch wenn ich mir 2 Rippen brach, weil der Hang, den ich doch gerade mit Granitsteinen befestigen wollte, so steil und glitschig war und ich die beiden Granitplatten, die ich gerade trug, nicht loslassen wollte, damit etwa 5 m in Tiefe rutschte und auf der letzten Stufe des Hanges aufschlug. So weiß ich doch heute, dass man den Schmerz gar nicht mehr so spürt, wenn man danach einfach weitermacht. Und dass es nachts im Bett, eben im Liegen am schmerzhaftesten ist.
Mit all diesen Lernschritten, die ich nur in diesem Garten tun konnte, mit allen meinen kleinen, großen, kriechenden, fliegenden, raschelnden, singenden und summenden Mitbewohnern ist das kleine Paradies Traregos entstanden.
Garten der Casetta im Sommer:
Garten der Casetta im Herbst:
Abendstimmung über dem Lago: