Traregos Besonderheiten
Ja, es ist schon etwas Besonderes, Trarego entdeckt zu haben. Liegt es doch auf einem der fünf Energiegürtel, die die Erde umspannen. Und zwar genau auf dem Ring, der von Äsch bei Zürich in der Schweiz über die Cheops-Pyramide nach Hawaii und von dort wieder nach Äsch zurückführt. Ausgemessen von der bekanntesten Geomantin Europas Blanche Merz. Auf diesen Energiegürtel wird eine höhere Energie gemessen als an anderen Punkten der Erde. Intensive Träume sind nur ein Zeichen dafür, und die haben bisher alle Freunde, die mich in Trarego besuchten bestätigt.
Liegt es doch auch daran, dass Trarego ein wunderbares Klima hat, im Sommer einen angenehm leichten Wind, der die Hitze am Tag erträglich macht und nachts die Temperatur auf 18-20 Grad senkt und so für einen gesunden Schlaf sorgt. Keine Steckmücke, die sich zu Millionen in den Dörfern am See tummeln. Und im Herbst und Winter wabert der Nebel über dem See, hier oben in Trarego herrlicher Sonnenschein, der selbst im Januar dazu verlockt, sich bei 20 Grad in der Mittagssonne zu wärmen.
Und so wundert es mich mal wieder nicht, dass ich mich so schnell entschließen konnte, die Casetta zu kaufen. Hatte da vielleicht auch die „Schwarze Madonna“ in der Kirche von Trarego die Hand im Spiel? Ist doch die Kirche das einzig sichtbare Gebäude, wenn man auf der Südseite der Casetta steht.
So gibt es in den Kirchen Italiens nur noch drei schwarze Madonnen, da um 1300 in Zuge der Hexenverbrennungen alle schwarzen Madonnen aus den Kirchen entfernt und zertrümmert wurden. Die Kirchenoberen waren damals, vielleicht gar nicht zu Unrecht der Meinung, dass die „schwarzen“ Madonnen die Tiefe und das unbewusste Wissen der Frauen spiegelten und deshalb aus den Kirchen verbannt werden müssten. So wurde Jahrhunderte später noch keine schwarze Madonna in den Kirchen erlaubt. Doch gerade in Trarego findet man sie und sie trägt zudem eine Tiara (eine dreigeteilte Krone), die eigentlich nur der Papst tragen darf, da sie die Herrschaft über die untere, mittlere und höhere Welt verkörpert.
Der Besuch der Kirche lohnt sich, zumal immer eine leise Meditationsmusik zu hören ist und eine sehr ruhige und angenehme Atmosphäre erzeugt.
Vom Kirchenportal aus
hat man dann einen wunderschönen Blick auf zwei riesige uralte Platanen zwischen denen eine breite Treppe auf eine weitere Besonderheit Traregos führt: das Waschhaus.
In diesem Haus, neben dem klaren Gebirgsfluss gelegen, wird das Wasser durch zwei große Becken geführt, in denen die Frauen aus Trarego ihre Wäsche gewaschen haben. Auch heute sieht man ab und zu noch Frauen, die auf den Granitbänken ihre „Biancheria“ (Weißwäsche) schrubben und in den großen Steinbecken auswaschen.
Geht man dann weiter zum urigen Albergo „La Perla“,
vorbei an den „Case e Sentieri morbidi“ zum Wald entdeckt man schon nach 10 Min. Fußweg eine wunderschöne alte Steinbrücke von der auf der linken Seite ein kleiner Wasserfall zu sehen zu ist. Auf der rechten Seite kann man über schöne große Steine in wenigen Minuten zu einer Grotte steigen in der sich ein Badebecken mit kristallklarem Wasser befindet, das von dem sprudelnden Bergbach gespeist wird.
Baden Sie darin und spüren Sie in sich hinein. Auch die Zweifler wird das Erlebnis nicht unberührt lassen.
Nun führen Steinstufen in etwa 15 Minuten zu einem kleinen Rustico, das auf der linken Seite des Wanderwegs auftaucht und nach einer Biegung nach links befindet man sich auf dem Waldweg, der nach Trarego zurückführt.
Doch was ist jetzt zu hören? Der etwa 50 m ins Tal tosende Wasserfall, auf den man jetzt trifft bildet ein grandioses Schauspiel. Hier lohnt es sich, ein wenig zu verweilen und das kraftvolle Element Wasser zu erleben.
Findet ihr hier auch die Madonna, von der keiner weiß, wie sie in die Felsenecke gekommen ist?
Danach führt der Weg über die Wiesen nach Trarego durch den alten Ortskern zurück zur Casetta.
Und dies ist nur einer der vielen wundervollen Wege, die es in Trarego zu entdecken gilt. In kurzen Wegabschnitten immer wieder abwechslungsreich durch Einblicke und Ausblicke zum Staunen.
Doch auch in Trarego selbst gibt es Besonders zu erwähnen. Da ist Roberto, der wie seine Schürze sagt, den besten Parmaschinken des Lago-Maggiore verkauft. Schon wie er den „Prosciutto di Parma“ auf der Maschine hauchdünn schneidet, ist herrlich zu beobachten. Den handgemachten Käse, der hinter seiner Verkaufstheke liegt, gibt es mit diesem wunderbaren Aroma in keinem Supermarkt, ebenso sein „Pane nero“, das Schwarzbrot, mit einer festen, knusprigen Kruste, eben italienisches „Schwarzbrot“. Das gibt es allerdings nur bis 8.30 Uhr, danach ist es ausverkauft, oder nur auf Vorbestellung. Aber seine Panettini (Brötchen) hat Roberto auch noch für Spätaufsteher.
Robertos Späße mit den Dorfbewohnern, die bei ihm einkaufen sind witzig und amüsant, das Einpacken in die mitgebrachten Tüten und Körbe ist liebevoll und gekonnt. Und diese kleinen, aber besonderen Aktivitäten machen mir klar, wie wichtig doch diese morgendliche Treffen für die Dorfbewohner sind und welche Lücke entsteht, wenn dieser Laden in dem man alles kaufen kann, (was er nicht hat, besorgt er für den Nachmittag) schließen würde.
Und ich fühle mich eingebunden in den kleinen Kreis, in dem es nicht nur um Profit und Kosten-Nutzen-Ausgleich geht, sondern in dem immer noch der persönliche Kontakt von besonderer Wichtigkeit ist.
Alle diese kleinen, aber schönen Begebenheiten machen Trarego lebens- und liebenswert.
Trarego und seine Umgebung
Es ist schon verblüffend, was es alles in der Umgebung von Trarego zu entdecken gibt.
Einige Ausflugsziele beschreibe ich auf den folgenden Seiten und es werden weitere folgen. Die wunderbaren Bilder dazu hat Sascha Isinger fotografiert. Ganz herzlichen Dank.
Zunächst beschreibe ich einige Ausflugsziele in der näheren Umgebung, die auch zum Teil zu Fuß zu erreichen sind.
Rundfahrt über Colle nach Verbania:
Eine wunderschöne Rundfahrt führt über Colle (auf der Straße an der Ortsausfahrt Trarego Richtung Viggiona auf die Abzweigung nach links achten) Piancavallo, (immer wieder anhalten, aussteigen und wunderschöne Ausblicke auf den Lago und die umliegenden Berge genießen) Dann über Premeno (schönes altes Kurstädtchen) und Bee (es lohnt die wunderschöne Aussicht auf den Lago und die Borromäischen Inseln) und über Intra-Verbania wieder auf der Uferstraße zurück nach Cannero und Trarego.
Auf dieser Fahrt ist es auch sehr empfehlenswert, in Colle anzuhalten, und dann nach links bis zur Spitze des Morisolo zu laufen (etwa eine halbe Stunde). Dies ist der Berg, den man direkt hinter Trarego sieht. Man hat dort an klaren Tagen einen wunderschönen Blick sowohl über den gesamten Lago Maggiore, als auch einen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge.
Es ist natürlich auch möglich, den Morisolo von Trarego aus zu Fuß zu erreichen; dazu geht man zunächst die Straße an der Kirche vorbei zum Wald, dort an der ersten Verzweigung nach rechts, nach etwa 500 m erreicht man eine Brücke hinter der man in einem Schrein eine Ikone sieht. Direkt danach zweigt ein Weg nach links ab (Weg Nr. 17). Von dort aus erreicht man in ca. 2 1/2 Std. den Morisolo. Nun sind auch die Befestigungsgräben, die vor dem 1 Weltkrieg gebaut wurden zugänglich.
Wanderung von Cannero nach Cannobio
Von Cannero aus nehmen wir den Weg vom „Hotel Cannero“ an der Uferpromenade, weiter am alten Fischerhafen und etwas ansteigend Richtung Autostrada, die Cannero mit Cannobio verbindet. Nun gehen wir ca. 50 m an der Straße entlang, überqueren die Straße und biegen dann nach links in den Fußwanderweg Richtung Cannobio. Zunächst wird Carmine Superiore angezeigt und diesen Schildern folgen wir zunächst. Immer wieder haben wir schöne Ausblicke zum See,
ein kleiner See mit einem großen Fels lädt dazu ein, eine kurze Rast zu machen. Nach etwa 1 Std. erreichen wir Carmine Superiore, ein romantisches Dorf mit einem Traumblick auf den Lago Maggiore und einer kleinen Kirche aus dem 15. Jh. die mit wunderschönen Fresken bemalt ist.
Danach steigt der Weg ein wenig an und wir kommen nach Molino. Hier haben sich in den letzten Jahren Künstler einige Häuser renoviert und wir haben Gelegenheit Häuser und Kunstwerke zu bestaunen.
Die Rast haben wir nach dem letzten etwa 15-min. etwas steileren Anstieg auch verdient. Dann geht es sanft immer bergab Richtung Cannobio. Schon weit oberhalb geben die Bäume einen romantischen Blick auf Cannobio frei.
Wir gehen hier übrigens auf einem alten Pfad den schon die Römer mit ihren Gespannen befahren haben sollen.
Nach etwa 2 – 3 Stunden Wanderzeit insgesamt sind wir Cannobio, das zur Einkehr in eines der vielen Ristorante oder Bars einlädt.
Wenn wir die Wanderung romantisch beschließen wollen, fahren wir von Cannobio mit dem Schiff nach Cannero zurück.
Ausflug in das Valle Verzasca
Das Verzascatal liegt in der Schweiz. Wenn wir, von Italien kommend, den Tunnel von Locarno passiert haben, die nächste Ausfahrt nehmen und den Wegweiser folgen.
Danach durchfährt man einige Tunnels und überfährt einige Brücken.
Danach erreicht man die die Staumauer „La Selvatica“, die mit 220 m Hohe und 3080 m Länge die größte in Europa ist. Berühmt wurde die Staumauer als der Stuntmann von James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan für den Film „Golden-eye“ von der Verzasca-Staumauer sprang. Nun ist es für alle möglich den Sprung in die Tiefe zu wagen.
Leider wurden jedoch für den Stausee viele Brücken geopfert, nur noch eine der Brücken die aus dem Mittelalter stammen, den Ponte dei Salti bei Lavertezzo kann man noch überqueren. Es ist eine Doppelbogenbrücke, die man zu Fuß überqueren kann. Hier schimmert das Wasser der Versasca smaragdgrün. Die riesigen rund geschliffen Felsbrocken im Fluss sind mit farbigen Marmorierungen durchzogen und glitzern im grünen Wasser, das vom Serizitgneis herrührt wunderschön.
Hier kann man baden oder sich in einer der natürlichen Badewannen aus Stein wunderbar sonnen.
Es bieten sich auch einige Wanderungen rechts oder links des Flusses an. Immer wieder ergeben sich beeindruckende Ausblicke auf die Versasca und die umliegenden Berge.
Ausflug zu den Borromäischen Inseln
Von Pallanza oder Stresa aus mit Motorbooten oder mit dem Linienschiff zu errreichen: Alle drei Inseln kosten 11,40 € ohne Eintritt, mit dem Linienschiff etwas teurer, man kann dann allerdings auf jeder Insel so lange bleiben wie man möchte, jede 20 Min. hält ein Schiff.
Die drei Inseln gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen am Lago Maggiore.
Die „Isola Bella“ ist die bekannteste und meistbesuchte Insel. Sie gleicht einem Schiff, das vor Anker liegt. Im Süden liegt der Palazzo und die Gartenterrassen, der Norden wird mit einem Bug verglichen.
Im 17. Jh. wurde auf der Insel von Carlo III. ein Palast mit wunderschönen Gartenanlagen gebaut. Sie bekam den Namen seiner Frau Isabella, und irgendwann wurde der Name „Isola Bella“ daraus.
Auch die Generationen nach Carlo III. bauten weiter und schufen eine Palastanlage, die heute viele Menschen in ihren Bann zieht.
Bei der Besichtigung des Palastes gehen wir durch die vielen Säle und Hallen, eine alte Bibliothek und entdecken wertvolle Gemälde, Gobelins und wundervoll geschnitzte Möbel. Man kann noch spüren, dass hier prunkvolle Feste der Borromäer gefeiert wurden.
Im Untergeschoss können wir sechs künstliche Grotten aus Kiesel und Marmor besichtigen, die man dem Meeresgott Neptun geweiht hat.
In zehn Terrassen übereinander sind im Süden der Insel in Fortsetzung zum Palast wundervolle Gärten mit seltenen Pflanzen, mit Buchs umrandeten Beeten und verschnörkelten Brunnen angelegt.
Und immer wieder sieht man auch weiße Pfauen, die wenn man Glück hat auch ihr großes Rad zeigen.
Die Isola Madre ist sehr viel ruhiger. Auch hier finden wir einen Palast, der eine große Puppen- und Marionettensammlung und natürlich die Ahnengalerie der Borromäer zeigt. Auch dieser Palast ist umgeben von einem üppigen botanischen Garten, der viele seltene Pflanzen und Bäume und vor allem verschiedenste Kamelien zeigt. Auch hier begegnen wir den weißen Pfauen, aber auch Papageien und Fasane sind hier zuhause.
Die Isola dei Pescatori, beherbergt keinen Palast, sondern ist auch heute noch ein romantisches Fischerdorf. Wir finden hier viele Souvenirläden, darunter auch einige Kunstgewerbegeschäfte, die interessanten Schmuck oder Keramik anbieten. Und es gibt neben vielen Nepp-Restaurants auch einige versteckte Bars, in denen man auch noch preiswert kleine Besonderheiten finden kann.
Tagesreise nach Mailand
Am einfachsten ist Mailand vom Bahnhof Stresa aus mit dem Zug zu erreichen. Die einfache Fahrt kostet pro Person kostet nur etwa 4,40 €, und wir kommen stressfrei ohne Parkplatzsorgen in ca. 1 Std. nach Mailand.
Mailand gilt als die heimliche Hauptstadt Italiens. Sie ist unumstritten die reichste Stadt Italiens, was wohl vor allem auf ihre Dominanz in Sachen Mode zurückzuführen ist.
Vor allem aber die Region um den Dom ist sehenswert. Der Dom selbst, ein großartiges gotisches Bauwerk lädt zur Besichtigung ein und von der Spitze des Turms hat man einen herrlichen Blick auf die gesamte Stadt und das Umfeld. Die Galerien in der Nähe des Doms beherbergen die eleganten Läden alle berühmten italienischen Designer. Man geht über Marmormosaik und die Straße wird überspannt von einer mächtigen Glaskuppel.
Alle diese wunderschönen Bilder wurden von Sascha Isinger fotografiert.